Jagd und Wildtiere

Das geplante Projekt würde zu wesentlichen Beeinträchtigungen der Jagd und von Wildtieren führen.

Die Bauphase wird ca. 2 Jahre in Anspruch nehmen. In dieser Zeit kommt es zu einer Vielzahl von Konflikten:

• erhöhtes Verkehrsaufkommen
Es werden ca 20.000 Lkw Fahrten erforderlich.

• Baustellenlärm
Belastungen im unmittelbaren Arbeitsbereich durch Lärmemissionen der Baugeräte, aber auch bei Antransport der Anlagenteile und Lade- u. Montagevorgänge

• Erschütterungen
Abschremmen von Gestein sowie Verdichtungsvorgänge beim Strassenbau

• Staubentwicklung
Belastung ca. 150 m im Umkreis der jeweiligen Baustelle (Weg oder Stellfläche).
Auswirkungen auf Äsungs- und Nahrungsquellen.

• Störung durch Scheinwerfer
Bei Arbeiten in der Nacht werden im Baustellenbereich starke Halogenscheinwerfer eingesetzt; Lichtkegel der Fahrzeuge bei Zu- und Abfahrt. Wild wird beunruhigt.
Aktivitäten werden räumlich und zeitliche verlagert.

• Flächenverbrauch
Für die Bauphase ist eine befristete Rodung von ungefähr 71.842 m² (= ca. 7,18 ha) erforderlich.

• Einfluss auf die Jagd durch Lärm, Rodungen für Baufläche und Strassen
Wechsel des Wildes ins Nachbarrevier. Erhöhung der Nachaktivität, Verlagerung der Äsungs- und Auszugszeiten; Stresswirkungen beim Wild

 In der Betriebsphase liegen die Konflikte bei

• Betriebslärm der WKA (bis 105 Dezibel)
Diese führen zu Vergrämung bzw. zu Verlagerung von Einständen

• Schattenwurf
Windkraftanlage erzeugen mit ihren rotierenden Flügeln einen bewegten Schlagschatten. Dadurch können Irritationen für das Schalenwild und Niederwild entstehen. Für Wild gibt es keine Schattenwurf Grenzwerte.

• Eisabfall
Es wird seitens der Betreiber davon ausgegangen, dass bei Eintritt von Raureif schon aus Gründen der Sicherheit und wegen Gefährdung durch Baumbrüche nicht gejagt wird. Ferner wird das Betreten des Waldes bei Eisabwurfgefahr verboten.

• Lichteinwirkung
Durch Servicefahrzeuge, bei Reparaturarbeiten, durch Eiswarnleuchten (23 Stück an den Zufahrtstrassen), durch rotes Gefahrenfeuer an den 10 WKA. Wie weit sich die Blinklichter der Eiswarnanlagen aufs Wild auswirken, ist nicht bekannt.

• Lärmeinfluss bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten
Naturgemäß sind Zufahrten durch Wartungsfahrzeuge.für Wartungsvorgänge, Antransport und Tausch/Reparatur von Anlagenteilen sowie Lade- u. Montagevorgänge zu erwarten.

• Infraschall
Auf Grund der Frequenz nicht hörbar, gesundheitliche Schäden nicht auszuschließen.

• dauernde Flächeninanspruchnahme durch Stellflächen und Zufahrtstrassen
Es werden 62.580 m² (= ca. 6,26 ha) dauernd beansprucht. Es treten Habitatsverluste und Barriere-Effekte ein. Diese führen zu Vergrämung bzw. zu Verlagerung von Einständen.

• Vermehrtes Verkehrsaufkommen
Durch die Strassenausbau kommt es zu einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens mit allen seinen Nachteilen sowohl für das Wild als auch für den Jäger.

• Wildtierkorridor
Die Wild ist ein wertvolles Bindeglied zwischen dem Europaschutzgebiet am TÜPL Allentsteig, dem Naturschutzgebiet in Geras und dem Nationalpark Thayatal. Der Bau von Windkraftanlagen würde diesen wertvollen Lebensraum für Wildtiere nachhaltig stören und den überregionalen Wildtierkorridor negativ beeinträchtigen.

Landkarte Waldtierflächen und Wildkorridore WKA 15 An Der Wild
Waldtierflächen und Wildkorridore
Wildtiere brauchen diese Korridore damit sich Populationen austauschen können. Vor allem Luchs, Wildkatze, Wolf, Hirsch, Elch aber auch Kleinsäuger, Insekten und Amphibien legen oft kilometerlange Strecken zurück um zu ihren Brunftplätzen bzw. Laichplätzen zu gelangen.
Internationale Projekte beschäftigen sich mit der Sicherung, dem Erhalt und der Wiederherstellung von Wildtierkorridoren.