Strom

Bis zum Jahr 2000 war Österreich Stromexporteuer.

Dann erfolgte die Liberalisierung des europäischen Strommarktes mit dem Ziel den Strom vor allem dort zu erzeugen, wo dies besonders wirtschaftlich und umweltschonend möglich ist. Der Handel erfolgt europaweit über Börsen. Durch zeitweises Überangebot, hervorgerufen vor allem durch Windkraft in Deutschland, kommt es immer öfter vor, das die Erzeuger auch für die Abnahme bezahlen müssen.

Für die Erhaltung der notwendigen Frequenz- und Spannungsstabilität muss sich Erzeugung und Verbrauch im Gleichgewicht halten.

Ein Überschuss an Kapazitäten muss durch sofortige Regelmaßnahmen (Abschalten oder Drosselung von anderen Kraftwerken, billiger Export) ausgeglichen werden. Die Kosten dieser Maßnahmen werden dem Verbraucher angerechnet.

2019 mussten mehr als ein Dutzend kritischer Situationen, in denen das Netz an der Grenzen seiner Belastbarkeit kam, vom Übertragungsnetzbetreiber APG geregelt werden.

Auch die Kosten für den notwendigen Netzausbau zum Abtransport der immer mehr werdenden Windenergie werden dem Verbraucher angerechnet.

Um ein blackout zu vermeiden, sind dringend Maßnahmen im Bereich des Baues verlässlicher Versorgungskapazitäten erforderlich.

E-Control-Ko-Vorstand Andreas Eigenbauer stellt fest, dass Österreich vor einer Versorgungslücke im Sicherheitsnetz im Ausmaß von 1,3 Gigawatt steht. Das entspricht etwa vier großen Laufkraftwerken an der Donau.

Energiezukunft

In den 80er ging man davon aus, dass die Erdölreserven noch 35 Jahre reichen würden.
Aktuellen Berechnungen zufolge stehen bis zu 200 Jahre Erdöl, mehr als 200 Jahre Erdgas und mehr als 1000 Jahre Kohle zur Verfügung.

  • Methanhydrat könnte eine neue unbegrenzte Energieform darstellen.
  • Wind und Photovoltaik sind keine verlässlichen Energielieferanten, die Speicherung und Steuerung von Verbrauch und Erzeugung wird immer wichtiger.
  • Noch gibt es keine Speichermöglichkeit, die dieses Problem löst.
  • Somit sind Gaskraftwerke für die sichere Versorgung auch in Zukunft nicht wegzudenken.
    Quelle: Michael Stadler, Energieforscher bei Bioenergy 2020+ Wieselburg

So entscheidet sich der Strompreis

Derzeit wird der Preis für die Megawattstunde Strom an der Strombörse durch ein spezielles Auktionsverfahren, die sogenannte Merit-Order, ermittelt. Das bedeutet, dass das teuerste Kraftwerk, das zur Deckung der Stromnachfrage benötigt wird, den Preis bestimmt. Selbst, wenn 100 Prozent Strom aus Wasserkraft generiert wird, sind die Unternehmen an diesen Großhandelspreis gebunden. Derzeit sind dies Gaskraftwerke, was wegen des aktuell sehr hohen Gaspreises zu einer starken Verteuerung von Strom geführt hat.

Stromnetz am Limit!

Fazit genug erneuerbare Energie, bei unzureichendem Stromnetz!

Quelle: Bezirksblatt Horn 9./10.September 2020