Umweltdachverband

Bei der Windkraftnutzung im Wald kann großes Konfliktpotenzial zwischen Landschafts- und
Naturschutz einerseits und Klimaschutz und wirtschaftlichen Interessen andererseits offen
zutage treten.
Derzeit ist in Österreich noch wenig erforscht, welche Folgen Windenergienutzung im
Wald nach sich zieht.
Grundsätzlich gilt, dass der Natur- und Landschaftsschutz in natürlichen und vom
Menschen wenig beeinflussten Waldgebieten Vorrang vor der wirtschaftlichen
Nutzung für WEA hat.
Auf die Bedeutung als Refugium für Tier- und Pflanzenarten bzw. den Erholung suchenden
Menschen ist in solchen Wäldern besondere Rücksicht zu nehmen.
Sehr wohl kann es Konfliktbereiche bei Vorkommen von speziellen Arten (z.B. Auerhuhn,
Schwarzstorch, Rotmilan, See- oder Kaiseradler) oder bedeutenden Verdichtungszonen
bezüglich des saisonalen Vogelzugs bzw. regelmäßiger Nahrungsflüge geben.
Wie sich Schattenwurf und Lärm durch die Anlagen auswirken, ist wissenschaftlich nicht
untersucht und bedarf weiterer Überprüfung.
Natürliche oder naturnahe Wälder müssen deshalb Tabuzonen für Windenergie
darstellen.
Doch ist auch in naturfernen, störungsarmen Waldgebieten ein Vorkommen
kollisionsgefährdeter, sensibler Vogelarten möglich und diesem Aspekt ist Rechnung zu
tragen.
Ausschlusszonen gelten auch für strukturreiche Wälder mit einem hohen Anteil an Totholz
oder höhlenreichen Bäumen und besonders altem Baumbestand. Dort siedeln sich
spezialisierte Arten an, die besonderen Schutz benötigen.
Besonders sensibel sind auch Randlagen von Waldgebieten, die Hotspots der
Biodiversität darstellen. Diesem Aspekt muss bei der Planung umfassend Rechnung
getragen werden.