BUNDESFORSTE

Wald auf Rezept: Neue Studie bestätigt gesundheitsfördernde Wirkung der Natur
(Quelle: 02.06.2015 /Presse)
Neue Studie von Bundesforsten und Naturfreunden belegt gesundheitsfördernde Wirkung
der Natur – Wald hält jung und gesund – Gemeinsames Naturerleben fördert soziales
Wohlbefinden
Blätterrauschen im Wald, der Duft feuchter Walderde, Vogelgezwitscher: Die Natur spricht
seit jeher alle Sinne des Menschen an. Anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni
präsentieren die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) und die Naturfreunde Internationale
(NFI) die gemeinsam erstellte Literaturstudie „Naturerleben und Gesundheit“, die
Erkenntnisse unterschiedlicher Forschungsrichtungen über die Auswirkungen von
Naturerleben auf die körperliche, seelische und soziale Gesundheit des Menschen
zusammenfasst und Praxisbeispiele für gesundes Naturerleben aufzeigt.

Gesundheit braucht intakte Natur
 „Die Studie zeigt, dass schon allein der
Aufenthalt in Wald und Natur unser gesamtes
Wohlbefinden fördert“, erklärt Rudolf
Freidhager, Vorstandssprecher der
Bundesforste, die jeden zehnten Quadratmeter
Natur in Österreich und rund 15 % des Waldes
betreuen. „Das Erleben intakter Wälder und
Naturlandschaften ist dabei wichtige
Voraussetzung. Deshalb ist es unsere
gemeinsame Verantwortung, wertvolle
Ökosysteme im Sinne der Nachhaltigkeit
auch für zukünftige Generationen zu
erhalten.“
Andrea Lichtenecker, Geschäftsführerin
Naturfreunde Internationale, ergänzt:
„Naturräume müssen vielerorts dem
Siedlungsbau oder landwirtschaftlicher
Nutzung weichen. Wir wollen mit unseren
Aktivitäten auf die Bedeutung der Natur
aufmerksam machen und den Blick auf ihre
vielfältigen Besonderheiten schärfen.“

Waldspaziergang fördert Stressabbau
Foto: NFI/David Bröderbauer

Die Natur als Jungbrunnen
Die Gesundheitsforschung der letzten Jahrzehnte belegt die positive Wirkung der Natur auf
die Gesundheit. So gelten Personen, die Zugang zu Grünflächen haben, im Allgemeinen als
gesünder und weisen ein niedrigeres Sterblichkeitsrisiko auf. Vor allem Menschen in
waldreichen Gebieten erkranken seltener und leben durchschnittlich länger. Schon der
Anblick der Natur oder ein Spaziergang im Wald reichen aus, um Stresshormone abzubauen
und den Pulsschlag zu senken. Eine naturnahe Umgebung regt zu Bewegung an, dient als
Begegnungs- und Erlebnisraum, hilft beim Entspannen und fördert die Regeneration bei
körperlichen und psychischen Erkrankungen. So benötigen rekonvaleszente PatientInnen
nach einer Operation allein durch den Kontakt mit Natur weniger Schmerzmittel und erholen
sich schneller. 

Gemeinsames Naturerleben stärkt soziales Wohlbefinden
Besonders Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen profitieren von
gemeinsamen Natur-Erlebnissen. Der Aufenthalt in der Natur fördert die intellektuelle und
soziale kindliche Entwicklung sowie Kreativität und Problemlösungskompetenz durch
interaktives Spiel. Für ältere Menschen bildet Naturerleben eine wichtige Ressource für die
psychische Gesundheit – es beugt mit dem Altern verbundenen Ängsten vor und stärkt
lebensverlängernde Sozialkontakte.
Download der Studie „Naturerleben und Gesundheit